Die Orgel der St. Georgskirche ist ein kirchenmusikalisches und architektonisches Kleinod. Nach Entwürfen des bayrischen Hofarchitekten August von Voit (Fruchthalle Kaiserslautern, Neue Pinakothek München) wurde sie 1839-1842 von Joseph Stiehr erbaut. Sie ist nahezu im Originalzustand erhalten und beherrscht die Westseite des ebenfalls von August von Voit konzipierten Kirchenschiffs. Die Orgeln Joseph Stiehrs mit ihrem kraftvollen und doch warm-poetischen Klang waren von Anfang an von herausragender technischer und musikalischer Qualität. So kann es nur als Glücksfall bezeichnet werden, dass das Kandeler Instrument als einzige romantische Stiehr-Orgel in der Pfalz bis heute erhalten ist.
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb das Instrument nahezu unverändert. Anfang der 1970er Jahre erfolgte allerdings eine nach heutigen Maßstäben höchst unsachgemäße "Renovierung".
Dabei griff man auch in die Disposition des Instruments ein. Einige Register wurden ersetzt oder umgebaut. Die Mechanik wurde stilfremd erneuert und die Windladen unsachgemäß verändert. Seit über vierzig Jahren ist die Stiehr-Orgel seither nicht mehr renoviert worden. Heute ist sie nur noch mit Mühen spielbar.
Dennoch ist das Instrument im Wesentlichen original erhalten. Insbesondere die originalen Prospektpfeifen sind eine große Rarität (fast überall wurden solche Pfeifen 1917 für Kriegszwecke beschlagnahmt).
Eines der bemerkenswertesten Instrumente des 19. Jahrhunderts im deutschen Südwesten wird im Jahr 2019 denkmalgerecht renoviert und erklingt zu Pfingsten 2020 hoffentlich wieder in der Kirche.
Organist Peter Eck spielt "Here comes the sun" (Beatles), "Jump" (Van Halen) und "I don't want to miss a thing" (Aerosmith).
Bezirkskantor Wolfgang Heilmann spielt Stücke von Johann Sebastian Bach (Präludium G-Dur, BWV 541), Joseph Haydn (Auswahl aus den Flötenuhrstücken), Felix Mendelssohn-Bartholdy (Orgelsonate No. 1, f-Moll, Finale) und Niels Wilhelm Gade (06 Niels Wilhelm Gade (Af Højheden oprunden er/Wie schön leuchtet der Morgenstern, 1852).