Ein Ritter mit einer Lanze in der Hand, der einen am Boden liegenden Drachen tötet – so könnte die Heiligenfigur des St. Georg ausgesehen haben, die über dem Südeingang des Turmes angebracht war.
Vermutlich wurde es bereits im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) zerstört. Heute ist jedoch nur noch das kleine Podest zu erkennen, auf dem die Figur stand.
Von dem Heiligen St. Georg, dem Schutzpatron der Ritter und Reiter erhielt die vorreformatorische Kandeler Kirche ihren Namen. So bestimmten es die Stifter des Bauwerks, Herzog Ludwig in Bayern und Graf Ludwig von Veldenz, wie es in der Inschrift direkt unter dem Heiligenpodest zu lesen ist. Links und rechts neben der Stiftertafel sind noch die gelben Sandsteinflächen zu erkennen, auf denen die Wappen der beiden Gönner angebracht waren.
Deutlich zu sehen ist hingegen noch das Selbstbildnis des Baumeisters Friedrich Hammer, der aus einer bekannten hagenauisch-straßburgischen Baumeisterfamilie stammte und den Turm nach 18 Jahren Bauzeit 1519 vollendete.