Im großen Kirchenschiff versammelt sich die Gemeinde zum gemeinsamen Hören auf Gottes Wort.
Bis zu 750 Menschen finden dabei in den alten Kirchenbänken Platz.
1836-1840 wurde das damals baufällige alte spätmittelalterliche Langhaus abgerissen und nach den Plänen des königlich-bayrischen Hofbaumeisters August von Voit im neogotischen Stil neugebaut. Damals wurden wahrscheinlich auch die beiden Seitenschiffe errichtet und ein Durchgang zum St. Georgsturm angelegt. Auch die Stiehr-Orgel, die im Anschluss in die Kirche kam ist von Voit in das architektonische Gesamtkonzepts einbezogen worden, was man z.B. erkennt, wenn man die Kapitälchen an den Kirchenbänken mit dem Orgelprospekt vergleicht.
In früheren Jahrhunderten waren viele der Sitzplätze bestimmten Personengruppen vorbehalten: Kinder, Konfirmandinnen und Konfirmanden, Frauen und Männer saßen oft nach Geschlecht und Alter getrennt. Ehrenplätze wurden besonders gekennzeichnet oder bequemer ausgestaltet. So hat die letzte Bankreihe vor dem Quergang, der die seitlichen Portale verbindet, eine breitere Sitzfläche. Diese bequemeren Plätze waren zu früheren Zeiten vor allem den katholischen Nonnen vorbehalten.
Die meisten Kirchenbesucherinnen und -besucher empfinden die Kirchenbänke nach längerem Sitzen als wenig bequem. Wahrscheinlich sind die Bänke absichtlich so gebaut worden, damit die bäuerliche Bevölkerung nach der harten Arbeitswoche am Sonntag in den (mehrstündigen) Gottesdiensten nicht so leicht einschlief.