Wehrhaft ragt der 1519 vollendete Turm der St. Georgskirche über den Häusern der Stadt hinaus. Dicke Mauern zeugen von seiner einstigen Bedeutung als Wachtturm und Rückzugsort. Hierher flohen die Einwohner Kandels bei Gefahr, suchten Schutz in der Kirche. Kirche und Friedhof waren in früheren Zeiten zusätzlich von einer hohen Mauer umgeben. Als wollten sie unliebsame Gäste vertreiben, beäugen noch heute im Turmuntergeschoss die Figuren an den Ecken des spätgotischen Kreuzrippengewölbes mit grimmigem Blick die hier Ankommenden.
Von hier aus gelangten in früheren Zeiten die Wächter über die runde Öffnung im Kreuzgewölbe in die höher gelegene Turmstube. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts schauten sie von dort nachts nach Bränden oder anrückenden Feinden aus.
Erst 1960 wurden die vier Wappenschilde an der Holzöffnung mit dem Wappen der Stadt Kandel, der Kurpfalz, der Stadt Zweibrücken und des Herzogtums Zweibrücken bemalt.